Schwerpunkt Ästhetische und Kulturelle Bildung
Sie interessieren sich für Kultur und deren Bedeutung für erziehungswissenschaftliche Kontexte? Sie beschäftigen sich gerne mit unterschiedlichen Ansätzen der Cultural Studies und Kulturtheorie(n)? Sie möchten lernen, selbst zu forschen? Sie möchten sich den Herausforderungen, die aus den enormen gesellschaftlichen Transformationsprozessen und Krisenerfahrungen unserer Zeit (Stichwort: Digitalisierung, Globalisierung, Klimawandel, Flucht und Migration etc.) entstehen, stellen und fragen sich, wie wohl eine Bildung für kulturelle Nachhaltigkeit aussehen könnte? Sie haben Lust auf Theoriearbeit, die sich auf internationaler Ebene mit Fragen der Tradierung und Transformation kultureller Praktiken auseinandersetzt? Sie möchten in internationalen Kontexten und mit Bezug zu UNESCO-Themen studieren? Und, Sie fragen sich, was das alles mit Ästhetik und dem Bereich der ästhetischen Bildung zu tun hat?
Dann sind sie bei uns genau richtig!
Das MA-Profil „Ästhetische und Kulturelle Bildung“ vermittelt Pädagogik aus einer dezidiert kulturtheoretischen Perspektive. Zudem wird in diesem Studienschwerpunkt systematisch auf transkulturelle, postkoloniale und transformative Perspektiven in ästhetischen Praktiken, Künsten und den Feldern der Kulturellen Bildung fokussiert. Im Kontext dieser Perspektiven bringen wir zudem aktuelle Ergebnisse und Fragestellungen unserer Forschungsschwerpunkte „Bildung in der post-digitalen Kultur“ und „Cultural Sustainability and Resilience Thinking – Bildung für kulturelle Nachhaltigkeit“ ein. Vor diesem Hintergrund legen wir großen Wert darauf, unsere Studierenden zu eigener Forschung anzuregen und methodisch entsprechend auszubilden. Damit bietet das Masterprofil, für das wir als „UNESCO Chair in Arts and Culture in Education„ verantwortlich zeichnen, eine hervorragende Vorbereitung auf die Bildungswelten der Zukunft, in- und außerhalb der Felder der Kulturellen Bildung! Im Zentrum stehen dabei insbesondere auch internationale Perspektiven und UNESCO-bezogene Themen, die das allgemeinpädagogische Studienportfolio sinnvoll ergänzen.
Bereits 2017 starteten wir mit dem Modulseminar „International and UNESCO-related Perspectives of Arts and Culture in Education“ erstmals den Versuch, englischsprachige Lehrveranstaltungen anzubieten. Der Erfolg gab uns Recht: Unsere Studierenden nahmen das Angebot von Beginn an sehr gut an, und kamen erfreulicherweise sofort gut mit der wissenschaftlichen Kommunikation in englischer Sprache zurecht. Das liegt vielleicht auch daran, dass es uns vor allem um die konkrete Fähigkeit zur internationalen Verständigung, und nicht um das schönste und grammatikalische stets korrekte Schulenglisch geht! In diesem Sinne: Keine Angst vor Lehrveranstaltungen in englischer Sprache!
Aufgrund dieses Erfolgs beschlossen wir zum Wintersemester 2018/19 den nächsten Schritt zu gehen und nun zwei englischsprachige Module – also 4 Seminare – anzubieten. Und wieder gab uns der Erfolg Recht! Seither ziehen unsere englischsprachigen Seminare auch immer mehr internationale Studierende (z.T. aus anderen Studiengängen) an, die unsere Lehrveranstaltungen mit ihren jeweils anders gelagerten Erfahrungshintergründen ungemein bereichern.
In der Säule „Vertiefung Allgemeine Pädagogik“ dienen drei Module zur Allgemeinen Pädagogik der Vertiefung bzw. Ergänzung der Inhalte aus dem Bachelorstudium.
Vertieft werden dabei
- historische und systematische Kenntnisse,
- qualitative und quantitative Methodenkenntnisse und Kompetenzen, sowie
- Kenntnisse zum Verhältnis von Theorie und Empirie in der Erziehungswissenschaft (unter Berücksichtigung aktueller Paradigmen) und über aktuelle Positionen in der Erziehungs- und Bildungstheorien.
Dies ist, wie man sieht, ein umfassendes Vertiefungsprogramm der Inhalte des Bachelorstudiums. Das übergreifende Ziel liegt des Moduls liegt in der Fähigkeit zur eigenständigen fachlichen Verortung innerhalb der Erziehungswissenschaft. So sollen zentrale Theorien oder Methoden nicht nur „bekannt“ sein, sondern in ihrer Bedeutung innerhalb des Fachdiskurses, aber auch im Hinblick auf kulturelle, gesellschaftliche, (bildungs-)politische Kontexte und Prozesse verstanden werden.
Dies wiederum ist wesentliche Voraussetzung für ein anspruchsvolles Verständnis von kultureller und ästhetischer Bildung. Der Profilschwerpunkt greift deswegen an vielen Stellen auf die vermittelten Kenntnisse und Fertigkeiten der allgemeinpädagogischen Säule zurück.
- Modul II (deutsch): Profilspezifische Theorie I: Kulturpädagogische Grundlagen und Dynamiken
- Seminar “Anthropologie und ästhetische Bildung”
- Seminar “Kultur und Erziehung”
- Modul V (englisch): Profilspezifische Theorie II: Kulturpädagogische Institutionen und Handlungslogiken
- Seminar “International and UNESCO-related Perspectives on Aesthetic, Arts, and Cultural Education”
- Seminar “International Research in Aesthetic, Arts, and Cultural Education”
- Modul VIII (englisch): Profilspezifische Theorie III: Kulturpädagogische Analyse und Entwicklung/Aesthetic, Arts, and Cultural Education and Social Transfor-mation
- Seminar “Transformative Arts in Education”
- Seminar “Cultural Heritage & Identity in Education”
Im ersten Semester werden grundlagentheoretische Perspektiven in den Blick genommen, die im zweiten Semester auf konkrete institutionelle und handlungsbezogene Fragen kontextualisiert werden.
Das Ziel dieser ersten beiden Semester liegt darin, ästhetische Bildung und Erziehung im Hinblick auf erziehungswissenschaftliche Fragen und Handlungsfelder in- und außerhalb kulturpädagogischer Arbeitfelder kennenzulernen. Auch hier geht es, wie in der ersten Säule, nicht nur um breite Kenntnis des Feldes, sondern darum, die weiteren Bedeutungskontexte ästhetischer Perspektiven – wie etwa Aspekte des Performativen – für pädagogisches Handeln und erziehungswissenschaftliches Forschen verstehen zu können.
Die erworbenen Kenntnisse werden im dritten Semester in einer die Masterarbeit vorbereitenden gegenstandsbezogenen Forschungsperspektive behandelt, die sich auf ästhetische Artikulationsformen und ihre pädagogischen/bildungstheoretischen Aspekte bezieht. Hierbei kommen zwei zentrale methodische Ansätze – erstens strukturanalytische und rekonstruktive, zweitens kulturtheoretische und historiographische Analyse – zur praktischen Anwendung.
Die Säule „Profilspezifische Forschung und Praxis“ dient der durchgehenden Vertiefung professioneller praxisrelevanter Bezüge. Sie ist insbesonere im 2. und 3. Semester eng mit der allgemeinpädagogischen und kulturpädagogischen Säule verschränkt.
- Im ersten Semester bietet das Modul „Freie Ergänzungsstudien“ die Möglichkeit einer individuellen Schwerpunktsetzung. Im Hinblick auf die aktuellen beruflichen Anforderungen im Bereich der Kulturellen Bildung können hier sehr wertvolle kulturpolitische Kenntnisse erworben werden. So sind wir beispielsweise Stolz darauf, mit Dieter Rossmeissl, Referent für Kultur, Jugend und Freizeit der Stadt Erlangen und langjähriger Kultur- und Bildungspolitiker der Stadt und Region, einen absolut hochkarätigen Dozenten zu haben, der auf regelmäßiger Basis im Studiengang Seminare anbietet.
- Im zweiten Semester erfolgt die Felderkundung in (bevorzugt kulturpädagogischen) Einrichtungen in der Metropolregion Erlangen-Fürth-Nürnberg. Die Studierenden stellen zunächst in einigen Sitzungen die relevanten Felder und Einrichtungen vor und erarbeiten sich aktuelle Fragestellungen. Vor Ort stellen LeiterInnen und KulturpädagogInnen unterschiedlichster Einrichtungen – von der Soziokultur bis zum Staatstheater (in wechselnder Auswahl, aber immer mit großer Bandbreite) – den Studierenden ihre Einrichtung vor und beantworten aufkommende Fragen, die im Seminar zuvor erarbeitet werden. Dieses Seminar dient damit insbesondere der Vorbereitung des profilspezifisches Erkundungspraktikums (mind. 150 Std. bzw. mind. 4 Wochen), das möglichst im Anschluss an das 2. Fachsemester absolviert werden sollte.
- Im dritten Semester wird ein Forschungspraktikum und ein begleitendes bzw. vorbereitendes Forschungsseminar absolviert. Das Forschungspraktikum im Profilschwerpunkt ästhetische und kultureller Bildung kann, muss aber nicht unbedingt auf die Einrichtung aus dem Felderkundungspraktikum des zweiten Semesters bezogen sein. Im Interesse eines individuell gestalteten und effizienten Studienverlaufs verfahren wir hier weitgehend flexibel. Beliebte alternative Modelle sind:
- Verzahnung von Felderkundungs- und Feldforschungspraktikum in derselben Einrichtung. Dies ist in besonderen Fällen, da viele Einrichtungen längere Praktika verlangen, auch „en bloc“ möglich (300 Stunden), wobei dieser Block dann erst im 3. Semester stattfinden kann (das Felderkundungsseminar wird in jedem Fall im 2. Semester besucht, das Felderkundungspraktikum kann ins dritte Semester verschoben werden).
- Felderkundung in einer Einrichtung, Forschungspraktikum am Lehrstuhl. Wir bieten regelmäßig die Möglichkeit an, das Forschungspraktikum in Kleingruppen am Lehrstuhl selbst – als forschender Einrichtung im Feld der Kulturellen Bildung – zu absolvieren.
Alle weiteren Infos zur Studiengangsstruktur entnehmen Sie bitte dem aktuellen Modulhandbuch bzw. den jeweils geltenden Studien- und Prüfungsordnungen!