Studium DS/Lehramt Theater
- Allgemeines
In Bayern ist Darstellendes Spiel/Theater in der Sekundarstufe II im Profilbereich bereits eingeführtes Schulfach. In der gymnasialen Oberstufe wird Theater oft noch zusätzlich als Thema eines P-oder W-Seminars angeboten. In der Primarstufe und Sekundarstufe I können Theaterklassen eingerichtet werden, für die Theater als zusätzliches verpflichtendes Unterrichtsfach in der regulären Stundentafel verankert ist. Auch im gebundenen und offen Ganztag wird Theater als projektorientiertes Unterrichtsfach häufig angeboten. Darüber hinaus finden sich in allen Schularten Arbeitsgemeinschaften und Wahlkurse in hoher Anzahl.
Unter den bildungspolitischen Forderungen nach zukunftsweisenden Unterrichtskonzepten wie offener Unterricht, Projektunterricht u.a. kommt dem Theater eine zentrale Bedeutung zu.
Darüber hinaus kann Theater in der Schule als kulturelle Praxis verstanden werden. Ein kultur- und bildungstheoretisch fundierter Blick auf die performativen Praktiken von Kindern und Jugendlichen ermöglicht es im Schultheater aktuelle Veränderungen kulturell-sozialer Lebenswirklichkeit (z.B. Globalisierung, Transkulturalität, (Post-)Digitalität) in ihrer Relevanz als Transformationsmechanismen kulturell-sozialer Praxis zu reflektieren und ästhetisch zu gestalten. Durch die enge Anbindung des Studiengangs Darstellendes Spiel an den Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Praxis gehen die aktuellen Forschungsergebnisse (z.B. aus den Bereichen Postdigitalität, Transkulturalität, Postkolonialismus usw.) in die Theorie und Praxis der Seminare ein. Die Studierenden erhalten somit einen erweiterten kultur- und bildungstheoretisch fundierten Blick, der sich über das theatrale Arbeiten hinaus auf Schule und Unterricht im Allgemeinen bezieht.
Der Studiengang setzt sich insgesamt aus 8 Modulen mit fachwissenschaftlichen (Pädagogik und Theaterwissenschaft), fachdidaktischen und fachpraktischen Seminaren zusammen.
2. Studienorganisation
Das Studium umfasst mind. 4 Semester, 40 SWS und mind. 45 ECTS. Es schließt mit der Lehrbefähigung für das Darstellende Spiel mit der Ersten Staatsprüfung ab. Einen möglichen Studienverlauf findet man unter Studienverlauf mit Hinweisen ( Aktualisierter Studienverlauf) .
Neben einer fundierten fachwissenschaftlichen Ausrichtung liegt der Schwerpunkt auf fachpraktischen Seminaren. Die fachtheoretischen Module haben folgende Schwerpunkte: Theatertheorie, Ästhetiken zeitgenössischen Theaters, Kulturtheorie, Subjekttheorie und Bildungstheorie.
Die fachpraktischen Seminare bieten ein breites Spektrum über zeitgenössische theatrale Ästhetiken, Spielformen und performative Künste (z.B. Gametheater, Performance, Site Specifiv, Forschendes Theater, Biografisches Theater usw.). Durch die Fokussierung auf Performativität sowie globale und gesamt-gesellschaftliche Transformationen ist das dramatische Theater bzw. das Sprechtheater bzw. das textbasierte Theater, das viele Studierende in ihrer eigenen Schultheaterbiographie kennengelernt haben, nicht vorder-gründig Gegenstand der Vermittlungspraxis. Vielmehr soll in der Fachpraxis ausgelotet werden, wie Theater in der Schule perspektivisch und wirkmächtig als Kulturreflexion und performative Reflexion hybrider Lebenswelten (Stichwort: postdigitales Schultheater) gehandhabt werden kann.
Neben der Grundlagenausbildung arbeiten die Studierenden verstärkt in Projekten (v.a. in den Sommersemestern), um die wechselseitige Befragung und Reflexion von Theorie und Praxis angemessen handhaben zu können.
Die Fachpraxis wird in Blockveranstaltungen abgehalten, so dass es den im Dienst tätigen Lehrer*innen möglich ist, diese zu belegen (i.d.R. 4-5 Freitag/Samstag-Einheiten pro Semester).
Die Bewerbung um einen Studienplatz des Studienganges „Darstellendes Spiel“ steht als Erweiterungsfach allen Lehramtsstudierenden bzw. als Aufbaustudiengang den Lehrer*innen aller allgemeinbildenden Schularten offen.
Die Zahl der Ausbildungsplätze ist auf 20 begrenzt. Bis zur Hälfte der Studienplätze können an Lehrer*innen im Schuldienst vergeben werden. Eine Studienaufnahme ist nur im Wintersemester möglich. Übersteigt die Zahl der Bewerbungen die Zahl der insgesamt verfügbaren Ausbildungsplätze, wird unter den Bewerber*innen ein Auswahlverfahren durchgeführt.
Aufgrund der besonderen Anforderungen und Schwerpunktsetzungen des Studiengangs sowie im Interesse eines erfolgreichen Studiums bieten wir an, Bewerber*innen vorab schriftlich oder mündlich zu beraten. Es wird daher dringend empfohlen, in einer Telefonsprechstunde über den Studiengang ausführlich ins Gespräch zu kommen, da der Studiengang grundsätzlich allen Interessierten mit und ohne Vorerfahrungen eigener theatraler oder theaterpädagogischer Praxis offensteht.
Der Antrag auf Zulassung zum Erweiterungsfach Darstellendes Spiel für das WS 24/25 ist bis spätestens bis 15. Juli 2024 auf dem dafür vorgesehenen Antragsformular WS 24:25 beim Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung (Prof. Jörissen) einzureichen. Folgende Bewerbungsunterlagen sind vollständig einzureichen:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Zeugniskopien (in unbeglaubigten Kopien), inkl. Immatrikulationsbescheinigung bzw. Nachweis der 2. Staatsprüfung für Lehramt
- Schriftliche Bearbeitung einer vorgegebenen Themenstellung im Umfang von ca. 3.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Das Thema ist zu finden unter: WS 24:25 Bewerbungs-mappe_Info
- Ggf. Übersicht über Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich des Schultheaters, der Theaterpädagogik oder eines Theaterbetriebes (auch Praktika, Assistenzen etc.)
Die Entscheidung trifft eine Auswahlkommission, die sich aus drei im Erweiterungsfach involvierten Dozent*innen mit Prüfungsberechtigung zusammensetzt. Übersteigt die Zahl der Bewerbungen die Zahl der zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze, erfolgt ein Auswahlverfahren. Im Auswahlverfahren bestimmt sich die Rangfolge der Zuteilung nach der thesenartigen Reflexion der vorgegebenen Themenstellung. Als weiteres Kriterium dienen die vollständigen und formal korrekten Bewerbungsunterlagen.
Bewerbungen sind an die folgende Adresse zu richten:
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung
Bismarckstr. 1, 91054 Erlangen
Das Studium umfasst 4 Semester mit 40 Semester-Wochenstunden und mind. 45 ECTS (insgesamt 8 Module).
Es schließt mit der Lehrbefähigung für das Darstellende Spiel / Theater mit der Ersten Staatsprüfung ab.
Die Studierenden durchlaufen die Praxisseminare bis zur Abschlussproduktion als feste Gruppe. Die Seminare der Theoriemodule werden gemeinsam mit den Studierenden der beiden BA-Studiengänge der Institute besucht (BA-MA Theaterwissenschaft / BA-MA Pädagogik). Die beiden Fachdidaktik-Module stehen nur DS-Studierenden zur Verfügung.
Alle weiteren Veranstaltungen sind auf die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen des Studiengangs zugeschnitten. Detaillierte Hinweise finden sich beim Studienverlauf und im Belegungsplan:
Belegungsplan nach Fachsemestern aktualisiert
Modulhandbuch_LA-Erw.DarstellendesSpiel
Erste Staatsprüfung:
Die erste Staatsprüfung kann abgelegt werden
- vor Erwerb der Lehramtsbefähigung: d.h. gleichzeitig mit der Ablegung der ersten Staatsprüfung für das Lehramt oder nach Bestehen dieser Prüfung; die zweite Staatsprüfung kann im Fach Darstellendes Spiel nicht abgelegt werden. Eine vorzeitige Ablegung wie in den Erziehungswissenschaften ist nicht möglich.
- nach Erwerb der Lehramtsbefähigung im Rahmen einer nachträglichen Erweiterung nach Erwerb der Lehramtsbefähigung gilt die erste Staatsprüfung im Fach Darstellendes Spiel als nachträgliche Ereiterung gemäß Art. 23 BayLBG
Die Prüfung besteht aus zwei theoretisch-schriftlichen und einer fachpraktischen Prüfung(en). In der schriftlichen Prüfung werden in je einer Klausur (je 4h) je eine Aufgabe oder Aufgabengruppe aus der Pädagogik des Spiels und der Theatertheorie bearbeitet. Die fachpraktische Prüfung umfasst 60 Minuten. Dabei ist eine kompetenzorientierte Aufgabenstellung aus dem Bereich performative/theatrale Ästhetiken von ca. 12-15 minütiger Länge zu präsentieren. Im Anschluss daran sind Fragen zur Präsentation, Theatertheorie, Pädagogik des Spiels und Fachdidaktik zu beantworten. Dabei dient ein Thesenpapier auf der Grundlage von einschlägigier Literatur als Orientierung.